Die Wandgemälde werden dem italienischen Maler Matteo Giovannetti zugeschrieben. Aus einer Quittung der päpstlichen Rechnungslegung des Jahres 1355 gehen Malarbeiten im „Palais von Villeneuve“ hervor, die von Matheus Pictor erledigt wurden. Es handelt sich um den Priester und Maler Matteo da Viterbo, genannt Giovannetti.
Die Szenenabschnitte, in denen sich die verschiedenen Darstellungen abspielen, bilden eine Art einheitliches Trompe-l‘oeil-Architekturdekor, das sich an allen Kapellenwänden entlangzieht und in der Höhe und am Gewölbe in einen wunderschönen, nachtblauen und smaragdgrünen Himmel mit rosa Schichtwolken und Engeln übergeht, der leider fast ganz verblasst ist.
Matteo Giovannetti griff damit der perspektivischen Malerei des folgenden Jahrhunderts weit voraus.
Johannes-Kapelle, eines der interessantesten Bilder, auf dem man den Papst - mit verblasstem Gesicht - vor der Mutter Gottes knien sieht (oben links). Zu bemerken ist das Podest in Trompe-l‘oeil-Technik, auf dem der Papst kniet. Die Enthauptung Johannes des Täufers (rechts).
Die Heimsuchung Mariä (unten links). Durch eine halbgeöffnete Tür beobachtet eine Dienerin die Begegnung zwischen der Jungfrau Maria und der Heiligen Elisabeth. Die Fensterleibung ist perspektivisch in die gemalte Szene integriert. Die Geburt Johannes des Täufers, Ausschnitt (rechts). Die Jungfrau Maria spricht mit der Hebamme, eine Dienerin bringt der Gebärenden eine Mahlzeit. Beispiel des erzählenden und ungezwungenen Stils von Giovannetti.